Amazon Affiliate Cookie: 90 Tage statt 24 Stunden
Jeder Affiliate Marketer im Amazon-Partnerprogramm kennt die Problematik: Nachdem man erfolgreich über den eigenen Affiliate-Link vermittelt hat, ist der Affiliate-Cookie nur für 24 Stunden gültig. Das bedeutet, der Einkauf des Kunden muss innerhalb dieser Zeit im Warenkorb platziert oder abgeschlossen werden, um die entsprechende Provision zu erhalten. Lässt der Kunde sich länger Zeit oder löscht er zwischendurch die Cookies, verfliegt die Vermittlungsprovision.
Abhilfe kann ein kleiner Trick schaffen: Es ist möglich einen 90 Tage Cookie zu setzen. Wie genau, das erkläre ich in diesem Beitrag Schritt für Schritt.
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert der 90-Tage-Cookie?
Wird ein beworbenes Produkt in den virtuellen Einkaufswagen gelegt, bleiben statt der bisherigen 24 Stunden ganze 90 Tage, in denen der Einkauf abgeschlossen werden muss, um eine Affiliate-Provision zu erhalten. Dies machen wir uns zunutze. Denn genau genommen ändert sich nicht die Speicherdauer des Cookies, sondern Produkte können bei Amazon bis zu 90 Tage im Warenkorb liegen bleiben. Sobald also der Partner-Cookie gesetzt und Produkte im Warenkorb platziert werden, ist bei diesen Produkten Ihre Amazon-Partner-Id hinterlegt.
Wenn der Nutzer nun, statt nur zur beworbenen Produktseite weitergeleitet zu werden, direkt das Produkt in den Warenkorb legen könnte, bliebe die Partner-Zuordnung des gesamten Einkaufes länger als 24 Stunden bestehen. Dafür müsste man lediglich mit dem Affiliate-Link direkt die Produkte in den Warenkorb legen können. Ist das möglich? Ja, Amazon bietet genau diese Funktion an.
Aufbau und Einrichtung des neuen Links
Amazon zeigt auf einer Hilfeseite im PartnerNet, wie Besucher einen Artikel bereits auf einer Website in den Einkaufswagen legen können . Dies geht allerdings auch ohne Webservice oder PHP-Formular. Der Aufbau des neuen „In den Warenkorb-Links“ ist dabei wie folgt:
https://www.amazon.de/gp/aws/cart/add.html?ASIN.1=XXXXXXXXXX&Quantity.1=1&tag=TRACKINGID
Das „XXXXXXXXXX“ muss durch die ASIN des Produktes ersetzt werden.
Die „1“ kann durch eine beliebige Anzahl an Produkten ersetzt werden.
Die „TRACKINGID“ muss durch die eigene Partner-ID ersetzt werden.
Beispiel eines fertigen Warenkorb-Links:
https://www.amazon.de/gp/aws/cart/add.html?ASIN.1=B06ZXQV6P8&Quantity.1=1&tag=klickmedianet-21
Weitere Produkte können mit ASIN.2, ASIN.3, … und der dazugehörigen Menge Quantity.2, Quantity.3, … ergänzt werden.
Beispiel für einen fertigen Warenkorb-Link mit mehreren Produkten:
https://www.amazon.de/gp/aws/cart/add.html?ASIN.1=B06ZXQV6P8&Quantity.1=1&ASIN.2=B0792HCFTG&Quantity.2=3&tag=klickmedianet-21
Vor- und Nachteile des 90-Tage-Links
Vorteile des 90-Tage-Links sind ganz klar die lange Speicherdauer der zugehörigen Partner-ID und die einfache Handhabung. Dadurch, dass das Produkt direkt in den Warenkorb gelegt wird, kann der Nutzer auch länger als 24 Stunden abwarten und sich den Kauf überlegen, ohne dass die eigene Werbekostenrückerstattung darunter leidet. Zusätzlich zählen bei einer Sammelbestellung alle Produkte, die im Laufe der bis zu 90 Tage in den Warenkorb gelegt werden. Kaum ein Nutzer wird das Produkt länger als drei Monate im Warenkorb behalten. Denn sobald ein Produkt bereits im Warenkorb liegt, ist auch der Kaufabschluss insgesamt wahrscheinlicher.
Die Funktion hat allerdings einen entscheidenden Nachteil: bevor das Produkt direkt in den Warenkorb gelegt wird, wird der Nutzer aufgefordert, dies zu bestätigen. Es erscheint ein deutlicher und unüblicher Warnhinweis: „Bitte bestätigen Sie, dass Sie den/die unten aufgeführten Artikel in Ihren Einkaufswagen legen möchten.“ Eine solche Aufforderung ist der Amazon-Nutzer nicht gewohnt, wodurch diese durchaus abschreckend wirken kann. Lehnt der Nutzer ab und klickt auf den Link unterhalb des „Weiter“-Buttons, wird er auf die Startseite von Amazon weitergeleitet ohne dass der Artikel angezeigt oder in den Warenkorb gelegt wird.
Fazit: Lohnt sich der Trick?
Ob und für wen sich der Trick lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die zwingende Zwischenseite zum Bestätigen kann viele Kunden abschrecken. Es kann je nach Publikum eine erhöhte Bouncerate gemessen werden. Dadurch können sogar die gesamten Provisions-Einnahmen sinken. Wenn direkt einzelne Produkte beworben werden, kann es allerdings auch hilfreich und erwünscht sein, diese direkt in den Warenkorb zu legen. Wichtig ist daher, selbst zu messen, wie die Nutzer auf den neuen Link reagieren. Genutzt wird er bisher nur von wenigen, doch Potenzial bietet er allemal!
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Bildquelle(n): snowing / Freepik
In der IT aufgewachsen; im Marketing zuhause. Zertifizierter Datenschutzbeauftragter, Unternehmergeist und kreativer Content Creator.
Vielen Dank für den interessanten Artikel. Ich teste genau dies gerade aus, ob der „Warenkorb-Link“ mehr bringt. Tatsache ist, dass die Bestätigungsseite von Amazon ein absoluter Witz ist – insbesondere auf dem mobilen Endgerät, da (kaum zu glauben aber wahr) immer noch nicht responsiv!
Na ja, werde das weiter verfolgen und hier noch mal meine Erfahrungen schreiben…
Hallo Thomas,
vielen Dank für deinen Kommentar 🙂
In der mobilen Ansicht hatte ich den Link bisher noch gar nicht getestet. Hier muss Amazon definitiv nachbessern. Dass die Bestätigungsseite nicht responsive ist, zeigt erneut, wie abschreckend – ganz im Sinne einer Phishing-Seite – die Aufforderung zur Bestätigung von Amazon auf die Nutzer wirken kann.
Auf ein Update freue ich mich. VG